Die Geschichte der Gemeinde Katernberg

Zum ersten Mal wird Katernberg 1150 in einer Urkunde erwähnt. In einem Buch aus dem Jahr 1332, das im Essener Münsterarchiv erhalten ist, werden die Namen „Ludekens to Katherenberge und Johannis in Katherenberge" genannt.
Vermutlich hat Katernberg mit einer Bauernkate, einem kleinen Bauernhaus, auf dem heutigen „Ölberg" in der Nähe der Ückendorfer Straße begonnen.
1840 gehörte Katernberg, noch mit "C" geschrieben, zur Bürgermeisterei AttenessenStoppenberg, die ihren Amtssitz in Stoppenberg hatte.
Caternberg war 1816 ein kleines Dorf. Nur 371 Einwohner lebten hier auf 30 Höfen und 27 Kotten. Die Bauernhöfe und Kotten tagen einzeln, zu zweit oder zu dritt zusammen. Die Bauern nutzten die Weiden für ihr Vieh oder die Wälder gemeinsam. Jede Hofgruppe bildete einen geschlossenen Kreis, dessen Eingang die Bewohner mit einem Schlagbaum gegen Überfälle schützten. Tagsüber und nachts hielten immer einige Männer Wache.
Die Bauern arbeiteten nebenbei noch als Leineweber, Holzschuhmacher, Faßbinder, Schmied, Schneider, Kaminkehrer.
Mitten durch den Ort floss der fischreiche Caternberger Bach, im Volksmund auch „Köttelbecke" genannt.
Straßen gab es kaum. Die Gegend wurde von lehmgedeckten "Sommerwegen" durchzogen. Nur über Wiesen war eine Verbindung zwischen Stoppenberg und Caternberg möglich. Es waren Wege zwischen den einzelnen Höfen oder sie führten in
dem morastigen Gebiet als morastige Knüppetdämme nach Stoppenberg, Heßler, Gelsenkirchen oder Rotthausen. Man ging viel und weit zu Fuß, zog mit der Karre durch die Gegend oder benutzte Pferd und Wagen als einziges Verkehrsmittel.

Wie der Ort zu seinem Namen kam

Der Name „Katernberg" taucht zum ersten Mal im Jahre 1220 auf.
Man vermutet, dass der Name von „Kötter am Berge" oder „Kötter im Berge" kommt. Bis etwa 1900 hießen noch mehrere Höfe, die am Fuß eines kleinen Hügels in der Nähe des Katernberger Bahnhofs lagen, Katernberger Höfe.
Diese Höfe der Bauernschaft haben vermutlich dem Ort den Namen gegeben.
In vielen Hofnamen findet man das Wort Kate oder Kotte, z.B. Kämperskotten oder Ottenkampskotten. Kate oder Kotten heißt Hütte und meint ein „schlechtes Bauernhaus ".
Andere Forscher deuten den Name Caternberg als „Berg der Kater", männlicher Katzen.
 
 

Wichtige Daten zur Geschichte Katernbergs:

1220  Caternberg wird zum ersten Mal in einer Urkunde erwähnt.
1803  Caternberg wird eine Gemeinde der Bürgermeisterei Altenessen und später der Bürgermeisterei
          Stoppenberg.
1840  350 - 400 Menschen leben in der Bauernschaft Caternberg
1847  Beginn der Zeche Zollverein.
1847  Eröffnung der Cöln-Mindener-Eisenbahn Linie, die durch Caternberg führt.
1911  Caternberg wird von jetzt ab mit K geschrieben.
1929  Katernberg wird nach Essen eingemeindet und ist seitdem ein Stadtteil von Essen.
1986  wurde auf der Zeche Zollverein die letzte Schicht gefahren. Es war das Ende des größten Bergwerks
          Europas.

Wie die Menschen damals in Katernberg lebten

Da immer mehr Menschen nach Katernberg zogen, mussten auch mehr Häuser gebaut werden.
1859 begann man mit dem Bau der Bergarbeiterwohnungen. Die Wohnsiedlungen, auch Kolonien genannt, entstanden in der Nähe der Schachtanlagen, denn der Weg zum Schacht sollte für den Kumpel nicht zu weit sein. Er musste ja zu Fuß gehen, denn ein Fahrrad mit Luftreifen wurde erst 1888 entwickelt.
Die Häuser hatten einen kreuzförmigen Grundriss und wurden daher Vierspänner genannt. Alle Wohnungen hatten einen eigenen Eingang. Im Parterre befanden sich der Flur, die Küche und das Wohnnnzimmer. Vom Flur führte eine Treppe zu den beiden Schlafzimmern in der ersten Etage. Da es noch kein elektrisches Licht gab, musste man sich mit einer Petroleumlampe oder Kerzen begnügen. Auch fließendes Wasser gab es in den Häusern noch nicht. Eine Wasserpumpe, die zwischen den Häusern stand, musste für acht Familien ausreichen.
In kleinen Schuppen hinter den Häusern waren die Toilette (Plumpsklo) und Kleinvieh wie Ziege (Bergmannskuh) oder Schweine und Hühner untergebracht, Jeder Bergmannsfamilie gehörte ein Stück Gartenland, in dem Gemüse gezogen wurde, das zum Teil auf dem Katernberger Markt von der Frau verkauft wurde.
Der Durchschnittslohn für einen Kohlenhauer lag im Jahr 1900 bei 4,18 Mark pro Schicht. Die Miete für die Zechenwohnung betrug 10,- Mark im Monat. In der wenigen Freizeit pflegte man den Taubensport. Die Tauben nannte man auch die „Rennpferde" der Kumpels.

Im Sommer spielte sich das Leben auf der Straße oder im Garten ab. Die Ziehharmonika das „Bergmannsklavier" war damals groß in Mode. Man war in der Straße eine große Familie und unter sich.

Heute erinnern nur noch zwei Fachwerkhäuser an das alte Bauerndorf:
Der Dortmannshof am Abzweig Katernberg und der Stratmannshof, der heutige Reiterhof Liefke.

Ein Blick auf das Verwaltungsgebäude von Zollverein im Jahre 1911.
Wo die Kühe weiden befindet sich heute die Straße Schonnebeckhöfe.


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